Laufoutfit, Jogger

Schmerzen im Fuß beim Joggen – Erfahren Sie, auf welche Überlastung Ihre Fußschmerzen beim Joggen hindeuten und wie Sie diese behandeln und vermeiden können.

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Einfach draufloslaufen, den Tag hinter sich lassen und sich richtig auspowern – ein Traum für jeden echten Läufer. Beim Laufen werden die Füße, Fußsohlen und Fußgelenke stark beansprucht und Schmerzen im Fuß beim Joggen sind daher leider keine Seltenheit. Mit jedem Lauf erhöhen Sie das Risiko für Beschwerden dieser Art. Wir erklären Ihnen, welche Probleme und Schmerzen auftreten können, wie Sie diese behandeln und zukünftig vermeiden. Damit Sie sorgenfrei joggen können!

Warum schmerzen die Füße beim Joggen?

Beim Laufen sind unsere Füße großen Belastungen ausgesetzt. Je nach Körpergewicht und Geschwindigkeit müssen die Füße und Fußgelenke dabei das bis zu zehnfache des eigenen Körpergewichts tragen. Sehnen, Bänder und Muskeln gleichen dieses enorme Gewicht mit jedem Schritt aus. Überlasten Sie Sehnen, Bänder und Muskeln, kommt es zu einer entzündlichen Veränderung. Diese tritt vor allem nach ungewohnt intensiver Belastung wie z. B. einer langen Wanderung oder einem Lauf auf. Die Schmerzen machen sich meist erst dann bemerkbar, wenn man den Füßen eine Ruhephase gegönnt hat.


Fußschmerzen an der Innenseite nach dem Joggen

Schmerzt nach dem Joggen die Innenseite des Fußes, ist meist die Plantarfaszie dafür verantwortlich. Die Sehnenplatte verläuft entlang der Fußsohle und ist nicht sehr dehnfähig. Eine Überbelastung kann daher zur Entzündung der Plantarfaszie (sog. Plantarfasziitis) führen und den unangenehmen Schmerz „brennender Fußsohlen“ hervorrufen.

Ursachen für eine Plantarfasziitis

Ursachen für eine Plantarfasziitis sind Übertraining bzw. eine zu abrupte Trainingssteigerung, abgenutzte Laufschuhe oder Fußfehlstellungen, die beim Abrollen des Fußes zum starken Einknicken nach innen (Überpronation) führen. Neue Laufschuhe, leichte Fußmassagen mit einem Tennisball sowie Dehnungs- und Kräftigungsübungen für die Fußmuskulatur können die Fußschmerzen an der Innenseite meist rasch lindern. Hält der Schmerz dennoch über einen längeren Zeitraum an, sollten Sie ärztlichen Rat suchen (Orthopäde, Sport-Physiotherapeut).

Fußschmerzen an der Außenseite nach dem Joggen

Auch auf der Außenseite des Fußes können Schmerzen nach dem Laufen auftreten. Die Fußaußenkante trägt nach der Ferse und dem Fußballen einen Großteil des Körpergewichts und ist somit starker Belastung ausgesetzt. Es ist daher nicht verwunderlich, dass die Fußaußenseite nach langem Stehen oder einer Runde Joggen schmerzen kann.

Ursachen für Schmerzen an der Außenseite

Ursachen für das Entstehen von Fußschmerzen an der Außenseite sind Überbelastungen, falsches Schuhwerk oder eine schlechte Abrollbewegung. Aber auch Fußfehlstellungen, Erkrankungen und Verletzungen wie Knochenhautentzündungen, Zerrungen oder Brüche können für die Schmerzen verantwortlich sein. Abhängig von der Ursache können Behandlungsformen von leichten Massagen und Topfenwickel über Schmerzsalben und Tapes bis hin zur Physiotherapie zum Einsatz kommen. Halten die Fußschmerzen über einen längeren Zeitraum an, sollten Sie die Ursachen daher unbedingt ärztlich abklären lassen!

Füße werden taub beim Joggen: Kribbeln & Taubheitsgefühl

Warum schlafen meine Füße beim Joggen ein? Haben Sie sich das auch schon einmal gefragt? Ein unangehemes Kribbeln und ein lästiges Taubheitsgefühl beim Joggen ist nicht ungewöhnlich und ist meist schnell behoben.

Ursachen für taube Füße

Eine häufige Ursache ist eine eingeschränkte Blutzirkulation – diese kann unter anderem von einem starken Druck oder einer starken Einengung hervorgehen. Versuchen Sie, Ihre Laufschuhe etwas lockerer zu binden und verzichten Sie auf zu dicke Socken. Diese Maßnahmen helfen nicht gegen die tauben Zehen bzw. eingeschlafenen Zehen? Dann kann auch eine Fehlbelastung daran schuld sein. Versuchen Sie Ihren Laufstil anzupassen und testen Sie unterschiedliche Stile wie den Fersenlauf, den Mittelfußlauf oder den Vorfußlauf.

Arten von Überlastungen

Es gibt verschiedene Laufverletzungen der Füße, die durch ein zu intensives Training auftreten können. Wir informieren Sie hier über die häufigsten Überlastungsschäden, deren Symptome und Behandlungsmöglichkeiten.

Achillessehnenentzündung

Läufer/Jogger greift auf sein Fußgelenk
Belasten Sie Ihre entzündete Achillessehne nicht

Symptome einer Achillessehnenentzündung

Ist Ihre Achillessehne verdickt und empfindlich gegenüber Druck, deutet das auf eine Entzündung der Sehne hin. Am Ansatz der Sehne im Fersenbein treten dann Schmerzen auf und die Stelle zeigt sich aufgrund einer erhöhten Durchblutung gerötet. Das kann beim Training zu Beginn extrem schmerzhaft sein und nach einigen Schritten besser werden. Nach der Belastung kehrt der Schmerz jedoch zurück und verschlimmert sich. Dann sollten Sie das Training unbedingt auslassen. 

Behandlung einer Achillessehnenentzündung

Wenn Sie Schmerzen haben, schonen Sie die Sehne! Lassen Sie das Training sein, bis die Entzündung wieder weg ist. Mit passenden Einlagen können Sie sichergehen, dass Sie gut in Ihrem Schuh stehen und so Ihren Laufstil optimieren. Denn der richtige Laufstil kann Sie vor dieser und vielen anderen Verletzungen bewahren.

Fersensporn

Symptome eines Fersensporns

Frau greift mit beiden Daumen an ihre Ferse
Schmerzen beim Fersensporn vergehen bei Belastung.

Verspüren Sie ziehende Schmerzen in der Fußsohle, so ist es wahrscheinlich, dass Sie Ihre Plantarfaszie überlastet haben, was einen Fersensporn begünstigt. Weitere Anzeichen dafür sind Schmerzen beim Stehen auf den Zehen, auftretende Schmerzen beim Abrollen des Fußes sowie eine Druckempfindlichkeit der Fußsohle in der Nähe der Ferse. Zusätzlich dürften Sie bei den ersten Schritten des Tages ein Leiden verspüren, das vergeht, sobald Sie sich an die Belastung gewöhnt haben.

Behandlung eines Fersensporn

Damit Sie schnell wieder auf den Beinen sind, hilft es, die Durchblutung anzuregen – Massagen eignen sich gut dazu. Um zu verhindern, dass die Entzündung schlimmer wird, können Sie die betroffene Muskulatur dehnen. Zusätzlich hilft in diesem Fall eine orthopädische Einlage.

Spreizfuß

Symptome eines Spreizfußes

Frau greift mit beiden Händen an ihre Fußsohle
Beim Spreizfuß kann ein Gefühl der Taubheit auftreten.

Bei einem Spreizfuß sacken die Querverstrebungen des Fußes ein, wodurch es zu einer erhöhten Druckbelastung des 2. und 3. Mittelfußkopfes kommt, was sich als schmerzender Reiz äußert. Zusätzlich tritt ein Gefühl der Taubheit im Vorderfuß auf, da durch die Abflachung Nerven eingeengt werden. Die veränderte Druckbelastung der Mittelfußköpfe ruft einen Schutzmechanismus der Haut hervor: Diese bildet dann vermehrt Hornhaut und später Schwielen.

Behandlung eines Spreizfußes

Um den Spreizfuß zu vermeiden, hilft es, eine Lauftechnik anzustreben, die den Fuß richtig belastet. Dies kann durch richtige Einlagen sowie gute Schuhe zusätzlich unterstützt werden. Oft ist ein Spreizfuß auch angeboren. In diesem Fall kann das Problem nicht mit einer Therapie gelöst werden.

Großzehe (Hallux Valgus)

Symptome einer Großzehe

Frau greift an ihre Zehen
Hallux Valgus kann verschieden schwer auftreten

Die Großzehe, auch als Hallux Valgus bekannt, ist eine Positionsveränderung der großen Zehe in Richtung Außenrand des Fußes. Dies tritt gemeinsam mit einer Schleimbeutelentzündung und Knochenabbau auf. Bei der Bewegung des Gelenks der Zehe kommt es zu erheblichen Schmerzen und diese kann zudem nicht angezogen werden. Außerdem ist eine Deformität des Fußes zu erkennen – der große Zeh ist nach außen geneigt und es kommt zu einer Schwellung des Zehengelenks. 

Behandlung einer Großzehe

Die Behandlung des Hallux Valgus ist vom Schweregrad der Fehlstellung abhängig. Zur Linderung der Schmerzen hilft es, flaches, gut passendes Schuhwerk zu tragen, eine Schiene anzulegen und den Laufstil zu verbessern.

Laufverletzungen vorbeugen

Die meisten Schmerzen beim Joggen lassen sich vermeiden. Mit Vorbereitungen und dem Wissen, wie richtiges Lauftraining aussehen sollten, können Sie sicherstellen, dass die Füße beim Joggen nicht zu sehr belastet werden und nicht schmerzen.

Wärmen Sie sich auf

Aufwärmübung vor dem Joggen/Laufen
Aufwärmübung vor dem Joggen

Vor jeder Trainingseinheit müssen Sie sich aufwärmen! Wenn jemand von null auf hundert sofort lossprintet, darf er nicht verwundert sein, wenn die Lunge sticht, die Füße schnell schmerzen und die Leistung rapide nach unten sinkt. Dies kann ihrem Körper schaden und sowohl die Muskeln als auch die Gelenke schädigen. Beim Aufwärmen gilt: Je intensiver das folgende Lauftraining ist, umso besser sollten Sie sich aufwärmen.

Wir verraten Ihnen hier, wie Sie sich am besten aufwärmen, um Schmerzen vorzubeugen.

Optimales Schuhwerk

Laufschuhe
Die richtigen Lauffschuhe sind essentiell

Um keine Verletzungen zu riskieren, ist es essenziell, dass Sie den für Sie passenden Laufschuh finden. Welcher der Richtige ist, ist von mehreren Faktoren abhängig:

  • Ihrem persönlichen Laufziel,
  • der Häufigkeit des Laufens,
  • der Intensität des Trainings und
  • Ihrem derzeitigen Trainingsstand.

Neben diesen trainingsspezifischen Faktoren sind jedoch auch ihr Gewicht, die Fußform (breit oder schmal) sowie der Fußtyp (Normalfuß, Hohlfuß oder Senkfuß) entscheidend. Damit Sie den für Sie optimalen Schuh finden, empfehlen wir Ihnen, in ein Fachgeschäft zu gehen und sich dort intensiv beraten zu lassen. Denn falsche Laufschuhe können zu körperlichen Beschwerden und starken Schmerzen führen. Vergessen Sie auch nicht, Ihre Laufschuhe regelmäßig zu wechseln – ein Paar hält nicht ewig. Informieren Sie sich beim Kauf einfach, nach wie vielen Kilometern es Zeit für neue Schuhe wird.

 

Nach dem Joggen: Dehnen, Ruhe und Faszientraining

Nach dem Training ist vor dem Training. Gönnen Sie Ihrem Körper und speziell Ihren Füßen etwas Ruhe. Zusätzlich verhindern Dehnen und Faszientraining Schmerzen nach dem Joggen. Zudem können Sie nachlesen, welche Übungen unsere Füße gesund halten.

Dehnen

Joggerin deht Bein an Gelände
Dehnen wirkt der Muskelverkürzung entgegen.
Unmittelbar nach dem Training sind Dehnübungen unverzichtbar. Denn beim Laufen werden die Muskeln sehr einseitig belastet und kehren nicht mehr zur Ausgangslänge zurück – sie sind also verkürzt. Mit regelmäßigen Dehnübungen können Sie die Muskeln wieder auf die ursprüngliche Länge zurückbringen und diese zudem belastbarer machen. Nehmen Sie sich also nach jeder Laufeinheit fünf Minuten Zeit, um sich zu dehnen.

Ruhephasen einhalten

Frau steht vor Spiegel
Legen Sie auch mal eine Pause ein

Nach einem Training braucht Ihr Körper Ruhe und Erholung. Je nach der Art des Trainings, ob Ausdauer- oder Geschwindigkeitstraining, ist die Dauer der Regeneration kürzer oder länger. In dieser Zeit wirken Massagen oder ein Saunagang für den Körper unterstützend. Auch spezielle Wärme-Cremes helfen. Sollten Sie sich einmal überlasten und einen Muskelkater davontragen, beraten wir Sie, wie Sie den Muskelkater wieder loswerden

 

Gönnen Sie sich unbedingt ausreichend Schlaf – während diesem regeneriert sich Ihr Körper am meisten. Zudem stärkt genügend Schlaf Ihre Abwehrkräfte und fördert Ihr geistiges Wohlbefinden.

Faszientraining

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Eine Backroll hilft, Verklebungen zu lösen.
Faszien sind ein Teil des Bindegewebes, der einzelne Muskeln umhüllt und diese voneinander abgrenzt. Die Faszien können sich bei zu hoher, aber auch bei zu geringer Beanspruchung verkleben. Dies erhöht das Risiko für Verletzungen und schränkt Sie in Ihrer Beweglichkeit ein. Die Verklebungen der Faszien können Sie mit einer Blackroll lösen. Dadurch regenerieren sich Muskeln als auch Faszien schneller und Sie senken zudem die Gefahr von Verletzungen.

Richtig reagieren bei Schmerzen während dem Joggen

Letzten Endes treten Verletzungen und Beschwerden beim Laufen oftmals durch die starke Belastung auf und sind nicht immer zu vermeiden. Dann ist es wichtig, dass Sie sich richtig um Ihre Schmerzen an den Füßen, aber natürlich auch überall sonst kümmern.

Sie dürfen Ihre Beschwerden keinesfalls abtun. Schonen Sie sich einige Tage und unterstützen Sie Ihren Körper mit speziellen Bandagen oder Tapes. Sollte sich keine Verbesserung einstellen, wenden Sie sich an einen Arzt. So können Sie sichergehen, dass es sich um keine schlimmere Verletzung handelt.


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