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Wunde an der Luft heilen lassen? Warum das dem Heilungsprozess schaden kann

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Der weit verbreitete Glaube "Luft an die Wunde lassen" sei das Beste für die Heilung, gehört längst der Vergangenheit an. Moderne Wundversorgung zeigt: Wunden heilen deutlich schneller und mit weniger Narbenbildung, wenn sie feucht gehalten und vor äußeren Einflüssen geschützt werden. Hydrokolloidpflaster schaffen dabei optimale Bedingungen für die Regeneration geschädigten Gewebes und reduzieren gleichzeitig das Infektionsrisiko erheblich. 

Mythos: Wunden heilen an der Luft am besten

Wenn Wunden der Luft ausgesetzt bleiben, entstehen mehrere problematische Faktoren, die den Heilungsprozess erheblich beeinträchtigen können. 

Zunächst bildet sich an der Wundoberfläche eine trockene Kruste – der sogenannte Schorf. Diese harte Barriere erschwert es den neuen Hautzellen, sich zu bilden und die Wunde zu verschließen. Die Epithelzellen müssen förmlich unter dieser trockenen Schicht hindurchwandern, was den Heilungsprozess deutlich verlangsamt. 

Darüber hinaus sind ungeschützte Wunden permanenten Kontaminationsrisiken ausgesetzt. Bakterien, Schmutzpartikel und andere Mikroorganismen können ungehindert in das verletzte Gewebe eindringen. Dies kann zu Entzündungen führen und im schlimmsten Fall eine Infektion verursachen, die eine medizinische Behandlung erforderlich macht. 

Ein Steckbrief, der Gründe gegen die Wundheilung an der Luft auflistet

 

Die Austrocknung der Wunde führt außerdem zu verstärkter Narbenbildung. Trockenes Gewebe heilt weniger elastisch ab, wodurch unschöne, verhärtete Narben entstehen können. 

Lies hier: Narbenpflege leicht gemacht

Warum Pflaster und Wundverband essenziell für die Wundversorgung sind

Ein hochwertiger Wundverband erfüllt mehrere wichtige Funktionen, die für eine optimale Heilung unerlässlich sind. Die primäre Aufgabe liegt im Schutz vor äußeren Einflüssen – sowohl mechanischen als auch mikrobiellen. Moderne Pflaster bilden eine sterile Barriere zwischen der verletzten Haut und der Umgebung. Diese Schutzfunktion verhindert, dass Bakterien, Schmutz oder Pilzsporen in die Wunde gelangen können. Gleichzeitig schützt der Verband vor Reibungen durch Kleidung, Bewegung oder versehentliches Berühren. 
Transparentes Pflaster

 

Ein weiterer entscheidender Vorteil liegt in der Aufrechterhaltung eines optimalen Wundmilieus. Qualitätsvolle Wundauflagen absorbieren überschüssiges Exsudat – die Wundflüssigkeit – ohne die Wunde vollständig auszutrocknen. Diese Balance ist essenziell für die Zellerneuerung. 

Moderne Wundversorgung: Feuchte Wundheilung

Das Abdecken einer Wunde mit einem Hydrokolloid-Produkt schafft ein feuchtes Wundmilieu für optimale Wundheilungsbedingungen. Die Hansaplast Heilkapsel Technologie - auch bekannt als Hydrokolloid-Technologie - enthält Makromoleküle, die in der Lage sind, Flüssigkeiten wie Wasser oder Wundflüssigkeit aufzunehmen. Sie quellen auf und bilden ein Gel. In den „Zweite Haut Schutz Pflastern“ sind diese Hydrokolloid-Partikel in eine Klebmasse (nicht haftende Masse) eingebettet, die dem Pflaster Elastizität und Klebkraft verleiht. Folgende 3 wichtigen Vorteile hat die feuchte Wundheilung

  1. Verbesserter Wundheilungsprozess: Feuchte Wundheilung schafft ideale Bedingungen für die Heilung. Das Wundsekret enthält wichtige Enzyme und Wachstumsfaktoren, die wie Botenstoffe zwischen den Zellen wirken. So können sich die heilenden Zellen besser vermehren und bewegen, was den Heilungsprozess beschleunigt. 
  2. Schnellere Heilung: Klinische Studien* belegen, dass die Wundheilung in einer feuchten Wundumgebung schneller abläuft. Zellstoffwechsel und Zellwachstum finden optimale Bedingungen und die Bildung von neuem Gewebe wird verbessert. 
  3. Verminderte Narbenbildung: Die Narbenbildung fällt bei feuchter Wundheilung deutlich geringer aus. Das flexible, feuchte Gewebe heilt elastischer ab und hinterlässt weniger sichtbare und spürbare Narben. Für das kosmetische Ergebnis ist dies ein entscheidender Faktor, insbesondere bei Verletzungen in sichtbaren Körperbereichen.
Ein Steckbrief, der Vorteile der feuchten Wundheilung auflistet
Fazit: Es empfiehlt sich daher, bei jeder Wunde – ob klein oder groß – auf moderne Wundversorgung zu setzen. Der alte Rat "Luft an die Wunde lassen" sollte endgültig der Vergangenheit angehören. Stattdessen schafft man mit geeigneten Pflastern optimale Voraussetzungen für eine schnelle, komplikationslose Heilung.

Hydrokolloid Pflaster für feuchte Wundheilung

Du willst deine Wunde auch ein einem feuchten Wundmilieu heilen lassen? Dann sind Hyadrokolloid Pflaster, wie das „Zweite Haut Pflaster“ ideal. Im Zentrum des Hydrokolloid-Pflasters von Hansaplast steht ein Mechanismus, der die Heilung durch feuchte Wundheilung beschleunigt – die Heilkapsel. Wenn die Hydrokolloid-Partikel (Natrium-Carboxymethylcellulose) mit Wundflüssigkeit (Exsudat) in Kontakt kommen, absorbieren sie das Exsudat und bilden ein viskoses Gel, das als „Heilkapsel“ sichtbar sein kann. Diese Blase erhält ein feuchtes Mikroklima, also Bedingungen, die optimal für die Wundheilung sind. Im Video kannst du sehen, wie die Heilkapsel den Heilungsprozess beschleunigt. 

Interessiert daran, wie die Technologie im Detail funktioniert? Dann schau dir einfach das Video an!

 

* Wigger-Alberti W et al., Journal of Wound Care 2009; 18(5):208-14

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