Sie klagen über Fußsohlenschmerzen? Eine häufig übersehene Ursache ist der Knick-Senkfuß, auch Plattfuß genannt. Wir verraten Ihnen Tipps für gesunde Füße!
Alles rund um den Plattfuß
SeitenanfangWas ist ein Knick-Senkfuß?
Ein gesunder Fuß ermöglicht das Stehen und Gehen durch die normale Fußform, diese hat ein Längs-und Quergewölbe. Leiden Personen jedoch an einer Fußfehlstellung, kann jeder Weg oder Spaziergang mit großen Schmerzen verbunden sein. Bei einem Knick-Senkfuß knickt der Rückfuß von vorne gesehen nach innen ab. Somit ist das Fußlängsgewölbe eingesunken und kann nach längerer Belastung zu Schmerzen führen. Einfach erklärt: Berührt die gesamte Fußsohle im Stehen den Boden, dann liegt ein Plattfuß vor.
Es wird zwischen dem angeborenen und dem erworbenen Plattfuß unterschieden. Ersterer ist bereits seit der Geburt vorhanden, während die erworbene Fehlstellung im Kindes-, jugendlichen oder Erwachsenenalter als Folge einer Schwäche der Unterschenkelmuskulatur auftritt.
Plattfuß erkennen: So geht’s
Sie erkennen einen Plattfuß vor allem an dem fehlenden Längsgewölbe. In diesem Fall liegt die Fußsohle komplett am Boden auf. Es gibt jedoch auch einige Betroffene, die mit der Fehlstellung jahrelang ohne Beeinträchtigungen leben. Mit der Zeit treten jedoch manchmal Fuß-, Hüft- und Gelenkschmerzen auf und es bilden sich Druckstellen an der Sohle. Bei angeborenen Plattfüßen kann das Kind je nach Schwere der Missbildung nur schwer laufen lernen und sich schmerzfrei bewegen.
Diese Symptome können auftreten:
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Schmerzen am Innenknöchel, Schwellung, Gelenk fühlt sich steif an.
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Stand auf den Zehenspitzen fällt schwer oder schmerzt.
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Der Fuß knickt weg.
Diagnose von Plattfüßen
Die Fehlstellung wird von einem Orthopäden diagnostiziert. Hier wird die Stellung des Fußes im Stehen und im Zehenstand begutachtet. In schweren Fällen erfolgt die Behandlung auch radiologisch. Mit geeigneten Apparaten kann in Fachpraxen auch der Fußabdruck dargestellt und beurteilt werden. Bei Verdacht auf Rheumaerkrankungen kann eine Röntgenuntersuchung Klarheit gewähren.
Ursache für einen Knick-Senkfuß
Die Fehlstellung wird durch eine Schwächung der Tibialis-posterior Sehne verursacht. Diese zieht vom Unterschenkel bis in den Fuß. Durch die Spannung wird das Fußlängsgewölbe im gesunden Fuß aufrecht gehalten. Im zunehmenden Alter nimmt der Knick durch schwächer werdende Muskulatur zu, das Fußgewölbe sinkt ab und die Schmerzen im Rückfuß werden größer.
Diese Dinge begünstigen den Plattfuß:
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Überlastung der Füße
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Diabetes
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Unfälle & Verletzungen
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Knöcherne Verwachsungen
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Zu wenig Training
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Familiäre Veranlagung
Plattfuß bei Kindern: Das ist zu beachten!
Alle Kinder kommen mit flachen Fußsohlen zur Welt – das Gewölbe entwickelt sich dann innerhalb der ersten Lebensjahre von selbst. Dabei flacht das Fußlängsgewölbe ab und die Ferse knickt nach innen weg. Bis zum Schulalter kann sich die Fehlstellung zu einer normalen Fußform entwickeln. Ist der Senkfuß jedoch stark ausgeprägt, entsteht im Laufe der Zeit ein Plattfuß.
Eine sehr häufige Ursache beim kindlichen Plattfuß sind lockere Bänder. Generell haben Buben mehr als doppelt so oft Plattfüße wie Mädchen. Auch das Gewicht spielt eine Rolle: Übergewichtige Kinder sind drei Mal so oft betroffen wie normalgewichtige. Schlecht passendes Schuhwerk und zu wenig Bewegung sind weitere Gründe für Fehlstellungen. Circa zwei Prozent aller Babys werden mit Fußfehlstellungen geboren.
Behandlung & Therapie von Plattfüßen
SeitenanfangOrthopädische Einlagen
Eine kleine Hilfe mit großer Wirkung: orthopädische Einlagen! Bei den meisten Patienten ist eine Knick-Senkfuß-Fehlstellung ohne Operation behandelbar. In der Regel ist eine Linderung der Beschwerden bereits durch stützende, orthopädische Einlagen möglich. Werden diese noch mit qualitativ hochwertigen Schuhen getragen, sind Einlegesohlen eine gute Basis für eine beschwerdefreie Bewegung beim Gehen und Laufen.
Fußgymnastik
Neben Einlagen helfen auch regelmäßige Übungen die Schmerzen zu lindern. Barfuß auf Zehenspitzen Gehen stärken die Muskeln und Sehnen, die das Fußgewölbe heben. Eine gute Übung ist die Fußschraube, diese hilft die Sohle zu entlasten. Dabei werden Ferse und Vorfuß mit jeweils einer Hand in die entgegengesetzte Richtung verdrillt, wobei der Fuß in einem 90-Grad-Winkel zum Unterschenkel steht. Auch einfache Trainingseinheiten mit Tennisbällen und Gummibändern sind in der Physiotherapie üblich.
Behandlung bei Kindern
Auch bei Kindern gilt: so oft wie möglich barfuß laufen. Am besten auf unebenen Untergrund. Diese Trainingsreize fördern die Aufrichtung des Fußlängsgewölbes. Lassen Sie Ihr Kind Gegenstände mit den Zehen aufheben. Diese einfache Übung stärkt die Muskeln des Fußgewölbes und der Beine. Wichtig ist, dass Ihre Kleinen enges Schuhwerk meiden. Überprüfen Sie regelmäßig, ob Ihr Kind aufgrund eines Wachstumsschubes eine neue Schuhgröße braucht.
Fußsohlenschmerzen vorbeugen
SeitenanfangFuß-Taping gegen Schmerzen
Das Fuß-Taping soll bei dem Spreizfuß zur Besserung beitragen und den großen Zeh mobilisieren. Für die Taping-Methode werden die Kinesiologie-Tapes entlang der Fußfläche und vom Zehenballen entlang der Zehen und über den Ballen hinweg an der Haut angedrückt und aufgestrichen. Tipp: um das Fuß-Taping durchzuführen, sind zwei Kinesiologie-Tapes notwendig.
Barfuß gehen
Um der Entstehung von Plattfüßen vorzubeugen gilt folgendes: so gut es geht Schuhe vermeiden. Denn wer zu lang Schuhe trägt, schwächt die Fußmuskulatur. Zu Hause und an geeigneten Orten in den Sommermonaten sollten Sie daher so lange wie möglich auf das Schuhwerk verzichten und Barfuß gehen. Besonders das Laufen auf weichen Untergründen wie Erde und Sand stärkt die Sehnen und Muskeln.
Geeignete Schuhe tragen
Eine häufige Ursache von Plattfüßen sind ein unpassendes Schuhwerk. Vor allem enge Schuhe und hohe Absätze verursachen die Fehlstellungen. Ein guter Schuh besitzt eine weiche, flache Sohle und genug Platz, damit Sie die Zehen spreizen können. Egal ob beim Skifahren oder Klettern, achten Sie auf gutsitzende Schuhe. Und falls es doch zu Druckstellen kommt, können Blasenpflaster Abhilfe schaffen.